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Das Intro

Auf die Brille, Meta, los!

Spürst du es? Wie du bei deinen Freunden einen Film schaust, welcher dir deine Eltern explizit verboten haben? Wie du an ein Konzert eingeladen wirst, das nicht deinem Geschmack entspricht, du aber nicht absagen kannst und es folglich besuchst? Wie du das erste (und klar, einzige Mal 😇) knapp verbotene Substanzen konsumierst?

Vereint im Metaverse. Verteilt im Büro.

Genau. Der Film ist gar nicht so gut. Der Sänger tatsächlich nicht dein Geschmack. Der Geschmack überhaupt nicht dein Ding.

Und trotzdem: Der Abend ist erstaunlich kurzweilig, spannend und eröffnet dir neue Perspektiven. Du gehst nach Hause, Impressionen und Gedanken schwingen nach. Und du freust dich darob, dich auf das Experiment eingelassen  zu haben.

 

 

Brille auf. Und wieder runter.

Wir geben es zu. Es lief nicht alles, wie geplant. Auch wenn geplant war, dass unser Intro ins Metaverse nicht planmässig ablaufen wird: Wir staunen nicht schlecht, was auf dem Weg ins Metaverse so alles schief laufen kann. Und es bleibt uns zu Beginn auch wenig davon erspart.

Wir werden bestens und engmaschig betreut von den Mitarbeitenden der Metaverse-Agentur Kuble. Die 12 Brillen vor Ort sind rasch besetzt und auf den Köpfen. Nur, damit ist es noch nicht getan.

Wo bin ich jetzt? Wie bewege ich mich? Wie halte ich diese Controller? Und: Wieso ist der Screen schwarz? Wieso höre ich nichts?

Und wie wir aus der realen Welt wissen: Wenn die primären Bedürfnisse gestillt sind, geht’s erst richtig los. Wie sehe ich aus? Wie kann ich meinen Avatar verbinden? Wo mache ich Selfies?

 

 

„Ich habe das Metaverse verloren!
Kannst du mir helfen?“

Philippe Surber, User g, Brille unten.

Nein, so ganz intuitiv und benutzerfreundlich wie wir uns das erhofft haben, ist der Zugang in die neue Welt noch nicht. Was doch einigermassen erstaunt ob all den Abermillionen, welche genau mit diesem Ziel investiert werden.

Dazu kommt: Wir dürfen hier eine Top-Ausrüstung und führende Technologie nutzen. Bewegt man sich in dezentralen Metaversen (auf Blockchains basierende Welten wie z.B. Decentraland, Sandbox), so ist das Onboarding nochmals komplizierter und es benötigt einen sehr realen Nerd-Instinkt, um dieses erfolgreich zu meistern.

Welcome to the stage.

Doch gemeinsam schaffen wir es. Gut verteilt über die weitläufigen Büroräumlichkeiten (weil etwas Abstand mit VR-Brillen nie schadet) beginnt nun auch die offizielle Veranstaltung im Metaverse. Während wir vor Ort mit Brillen ausgestattet sind und damit das immersive 360°-Erlebnis haben, nehmen die meisten Remote-Teilnehmenden via Laptop/PC teil. Und können so der Veranstaltung zwar nur auf dem flachen Bildschirm, aber doch mit voller Bewegungsfreiheit und mit eigenem Avatar folgen.

Gut 30 Avatare bewegen sich inzwischen in der virtuellen Halle. Führen einen etwas wirr choreografierten Tanz auf, hüpfen, applaudieren, zappen und tappen. Ein Bild für die digitalen Götter. Und auch Poeten kommen auf ihre Kosten: die Namensgebung der Avatare zeugt von Kreativität.

Eintauchen. Aber richtig.

Gut, gibt die Moderatorin Esther Weber gleich zu Beginn die Regeln durch: Das Podest ist für die 3 Panelisten reserviert. Bitte nach Beginn nicht mehr allzu ausgedehnte Spaziergänge in der Halle unternehmen. Mikros aus. Und hey, wie bist du da eigentlich auf den grossen Bildschirm geklettert?

Gut, gibt es digitale Hilfsmittel, um die Regeln durch zu setzen. Mute all. Remove User.Und so tauchen wir gut ausgerüstet und verbunden ein ins Metaverse-Experiment. Los geht’s.

 

Die Metaversal-Satire.

Gebt euch ein paar Minuten, liebe Leser:innen. Gönnt sie euch. Mit Vollbild und Volumen.

 

Unsere Favoriten:

Auf geht's. Die Crowd wartet.

Das nehmen wir mit.

Neben den amüsanten Showeinlagen der Beteiligten, kollektiven Schweigephasen und realen Erfahrungen, welche wir an diesem Event machen durften, lernen wir aber auch:

  • Das Metaverse ist aktuell vor allem eine Vision. Und eine Experimentier-Wiese für Unternehmen – welche das Potenzial entdecken (und den drohenden Anschluss nicht verpassen) wollen.
  • Es gibt zentrale (zentraler Server, Anbieter-Regeln, tendenziell hohe Bildqualität) und dezentrale Metaverses (basierend auf Blockchain, User bestimmen Regeln, bescheidene Bildqualität).
  • Eine grosse Herausforderung ist die Kompatibilität der verschiedenen Metaverse. Welche Standards braucht es, damit die User ihre Avatare, Collectibles, Tokens  etc. einfach transferieren können?
  • In der Politik wird das Metaverse noch nicht eingesetzt. Mit Ausnahme einer türkischen Partei, welche ihre Zentrale ins Metaverse verlegt hat, herrscht dort noch das grosse politische Schweigen.
  • Wer hat Zugang zum Metaverse? Wer kann es sich leisten? Wer profitiert? Welche Gesetze und Regeln gelten? Vieles ist noch unklar und muss geklärt werden. Letztendlich auch mit Hilfe der Politik.

Nächste Woche geht’s weiter.

Um die Klammer zu schliessen: Es ist ein äusserst kurzweiliger, interessanter Abend. Der trotz allen Unzulänglichkeiten und Glitches definitiv Lust auf mehr macht.

Da trifft es sich gut, dass der nächste Event bereits am nächsten Dienstag, 15. November stattfindet 😉. Die Nationalrätin Judith Bellaiche und der Zürcher Regierungsratskandidat Benno Scherrer werden mit dem Moderator Patrick Hässig eine Debatte zum Thema Digitale Nachhaltigkeit und Bildung führen.

Wir freuen uns – auf die Argumente und Unterhaltung 😇.

 

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